13/08/2007

Ein Herz für Raser – Sonic und die geheimen Ringe

Filed under: Allgemein — lars @ 17:53

sonic_pack
JUMP’N’RUN
Sonic und die geheimen Ringe


Wii Entwickler Sega | Publisher Nintendo | Termin erschienen | Preis 50-60 Euro | USK 6 | Spieler 1-4

Sonic, Ikone der Popkultur in den Neunzigern hatte es zugegebenermaßen nicht leicht in den letzten Jahren. Mit dem Niedergang Segas als Konsolenhersteller war der Videospieligel plötzlich obdachlos und versuchte fortan auf den Plattformen der ehemaligen Konkurrenz eine neue Heimat zu finden – mit eher mittelprächtigem Erfolg. Den Tiefpunkt stellte wohl der jüngste Auftritt auf der XBox dar, der dennoch eine unveränderte Umsetzung auf die PS3 erfuhr. Da ist beim Wii-Debüt des blauen Rasers zumindest Skepsis angebracht.

Story Hintergrundgeschichten waren nie die große Stärke der Serie, aber hey, Kollege Mario hat auch nichts Besseres zu tun, als immer aufs neue Prinzessin Peach zu retten. Immerhin hat Sega das Weltretterprinzip hier variert: die zuckersüße Djini Shara bittet Sonic um Hilfe, denn ein fieser Kollege will das Reich von 1001 Nacht Seite für Seite aus den Büchern streichen. Also beamt Shara unseren Helden in allerlei Welten, wo es Aufgaben zu meistern gilt. Hier ist es selten wie bei den früheren Abenteuern des Igels damit getan, das Ziel zu erreichen. Vielmehr muss ein Zeitlimit eingehalten, eine bestimmte Anzahl Gegner zerstört oder Ringe gesammelt werden oder Sonic schleicht sich durch den Level, bedacht darauf, keinem etwas zu Leide zu tun. Dabei läuft ihm so mancher Bekannter über den Weg, auch wenn Tails, Knuckles und Robotnik hier die Protagonisten der Märchen aus dem Orient sind.

Präsentation Endlich haben Wii-Besitzer einen Vorzeigetitel, der die Kritiker zumindest kurzzeitig verstummen lässt. Die ansehnliche Grafik wartet mit Polygongegnern in Dinosauriergröße und allerlei hübschen Details auf. Das alles wird pfeilschnell und ruckelfrei präsentiert. Die Steuerung braucht ein wenig Zeit zur Eingewöhnung, geht dann aber gut von der Hand. In späteren Levels sorgt sie jedoch auch für einige Frustmomente.

Pluspunkte Geschwindigkeit ist bei Sonic alles und die wird hier endlich wieder zelebriert. Sega hält sich diesmal nicht mit allzu vielen Abenteuereinlagen auf und setzt stattdessen auf das Arcade-Feeling der Originale. Die Grafik setzt sich dabei deutlich von der bei Wii-Spielen immer wieder bemängelten GameCube-Optik ab.

Punktabzug Die Steuerung ist gleichermaßen Fluch und Segen: einerseits freut man sich über Innovation, auf der anderen Seite steckt der Teufel im Detail. Wenn man zum hundertsten Mal dem Abgrund entgegensieht, können die Zähne schon mal im Steuerknochen enden. Andererseits bietet Sonic genug Motivation, es auch noch weitere hundert Male zu versuchen.

Fazit Sonic ist zwar vielleicht nicht ganz auf alter Höhe angekommen, aber man kann den Comeback-Versuch des Turbo-Igels als durchaus gelungen betrachten.

Für Freunde von “Sonic the Hedgehog”, “Super Monkey Ball”, “Burnout”

sonic1.jpgsonic2.jpgsonic3.jpgsonic4.jpg