Infinite Undiscovery Von Null auf Held
ROLLENSPIEL
Infinite Undiscovery
Xbox 360 Entwickler tri-Ace | Publisher Square/Enix, Koch Media | Termin 22.11. | Preis 60 Euro | USK 12 | Spieler 1
Microsofts heißes Eisen im (aussichtslosen) Kampf um Marktanteile in Japan heißt Square/Enix. Das Rollenspielerherz freut sich, kommen doch für keine andere Konsole so viele Abenteuerperlen auch nach Europa. Das exklusiv für die Xbox 360 entwickelte „Infinite Undiscovery“ von Tri-Ace („Star Ocean“) steht trotz squarescher Qualitäten im übermächtigen Schatten des nahenden „Final Fantasy XIII“.
Story Unser Held heißt Capell und ist eigentlich gar keiner. Er wird vielmehr aufgrund seiner Ähnlichkeit zu Siegmund, dem strahlenden Heroen des Landes, in die Geschichte gezogen. Gemeinsam mit dessen Party befreien wir den Mond von seinen Ketten und die Welt von den Besessenen der lunaren Kraft. Gekämpft wird dabei genreuntypisch in Echtzeit. Wer ein komplexes Charaktersystem erwartet, wird aber dennoch nicht enttäuscht.
Präsentation Die Anime-Charaktere sind ebenso wie die Landschaften liebevoll gezeichnet, aber beeindrucken weder durch ausgefeilte Animationen, noch durch Grafikpracht. Der Soundtrack und die cineastischen Zwischensequenzen sind hingegen wie von Square gewohnt auf hohem Niveau. Ein ganzes Effektgewitter entlädt sich in den Kampfsequenzen. Das sieht eindrucksvoll aus, erschwert aber auch massiv die Übersicht.
Pluspunkte Die Jungs von Square wissen, wie man eine Geschichte erzählt. Nämlich mit jeder Menge Witz und komplexen Charakteren auf der einen und abgrundtiefen Intrigen und überraschenden Storywendungen auf der anderen Seite. Die 18 unterschiedlichen Mitstreiter lieben zu lernen ist dabei nicht schwer, stehen sie uns doch im Kampf erstaunlich selbständig zur Seite.
Punktabzug Gerade wenn man die Figuren so richtig ins Herz geschlossen hat, ist’s auch schon vorbei. Die 20 Stunden Spielzeit sind zudem mit überflüssigen Sidequests und repetiven Passagen gestreckt.
Fazit Der geringe Umfang schmälert die Begeisterung. Am Ende bleibt „Infinite Undiscovery“ nur ein schmackhafter Appetizer auf den großen Bruder.
Für Freunde von „Star Ocean“, „Grandia“, „Final Fantasy“